Finanzielle Gewohnheiten, die wirklich halten
Wir helfen Menschen dabei, ihre Beziehung zu Geld grundlegend zu verändern – nicht durch komplizierte Anlagestrategien, sondern durch kleine Verhaltensänderungen im Alltag.
ramenquira entstand 2019 aus einer einfachen Beobachtung: Die meisten Finanzprobleme entstehen nicht durch fehlendes Wissen, sondern durch eingefahrene Gewohnheiten. Eine spontane Kartenzahlung hier, ein vergessenes Abo dort – am Monatsende wundert man sich, wo das Geld geblieben ist.
Wir arbeiten mit Verhaltenspsychologie statt mit Moralpredigten. Unsere Ansätze basieren auf Forschung zu Gewohnheitsbildung und darauf, wie Menschen tatsächlich Entscheidungen treffen – nicht, wie sie es theoretisch sollten.
Verhaltensänderung vor Zahlen
Ein Budget aufstellen kann jeder. Es einzuhalten ist die eigentliche Herausforderung. Wir konzentrieren uns auf die Mechanismen, die hinter Kaufimpulsen stecken, und bauen Systeme, die automatisch die bessere Entscheidung zur leichteren machen.
Keine Schuldgefühle
Finanzielle Schwierigkeiten sind meistens systemisch, nicht persönlich. Statt mit dem Finger zu zeigen, schauen wir uns an, welche Strukturen in Ihrem Leben Sie in bestimmte Muster drängen – und bauen dann neue Strukturen auf.
Langfristig denken
Schnelle Lösungen funktionieren bei Finanzen selten. Wir entwickeln Strategien, die über Monate und Jahre wirken. Die ersten Wochen sehen oft unspektakulär aus – aber nach einem halben Jahr merken die meisten, dass sich fundamental etwas verändert hat.

Wie wir angefangen haben
2019 haben wir mit Workshops in Wuppertal begonnen. Die Idee war simpel: Statt einen weiteren Finanzratgeber zu schreiben, wollten wir verstehen, warum Menschen die Ratschläge aus bestehenden Büchern nicht umsetzen.
In diesen ersten Workshops kam heraus, dass die meisten Teilnehmer genau wussten, was sie tun sollten. Sie schafften es nur nicht, die Theorie in ihren chaotischen Alltag zu übertragen. Eine alleinerziehende Mutter hatte keine Zeit für Haushaltsbücher. Ein Student vergaß seine Sparziele nach zwei Wochen wieder.
Also haben wir aufgehört, Idealbilder zu predigen, und angefangen, individuelle Systeme zu bauen. Für die Mutter: automatische Überweisungen am Monatsanfang. Für den Studenten: eine App-Benachrichtigung jeden Mittwoch. Kleine Interventionen, die sich in echte Leben einfügen lassen.
Unsere Entwicklung seit 2019
Erste Workshops in Wuppertal
Begonnen mit kleinen Gruppen von 8-12 Personen, die konkrete Alltagsprobleme mit Geld hatten. Fokus auf praktische Verhaltensänderung statt theoretische Finanzplanung.
Entwicklung der Gewohnheits-Methodik
Zusammenarbeit mit Verhaltenspsychologen, um systematische Ansätze zu entwickeln. Erste Langzeitstudien zeigten: Teilnehmer, die nach 6 Monaten noch dabei waren, behielten ihre neuen Gewohnheiten zu 78% auch nach einem Jahr bei.
Erweiterung auf digitale Begleitung
Launch eines Programms, das Präsenzworkshops mit digitaler Nachbetreuung kombiniert. Monatliche Check-ins per Video, angepasste Erinnerungen basierend auf individuellen Triggern.
Fokus auf Automatisierung
Neue Tools, die sich direkt in Banking-Apps integrieren lassen. Ziel: Die psychologisch schwierigen Entscheidungen so weit wie möglich automatisieren, damit Menschen ihre Willenskraft für andere Bereiche sparen können.
Die Menschen hinter ramenquira
Wir sind kein Team von Finanzberatern im klassischen Sinn. Unsere Expertise kommt aus Psychologie, Design und jahrelanger Arbeit mit echten Menschen in finanziellen Übergangsphasen.

Silke Engström
Gründerin & Verhaltensforscherin
Silke hat Wirtschaftspsychologie studiert und dann fünf Jahre in der Suchtforschung gearbeitet. Die Parallelen zwischen Suchtmustern und problematischem Konsumverhalten haben sie zu ramenquira geführt. Sie entwickelt die methodischen Grundlagen unserer Arbeit.

Nura Kovalenko
Programmleitung & Coach
Nura kommt aus der Sozialarbeit mit verschuldeten Familien. Sie hat gesehen, wie schnell Menschen in finanzielle Notlagen rutschen können – und wie langsam der Weg wieder raus ist. Bei ramenquira leitet sie alle praktischen Programme und bringt die Bodenhaftung in unsere Konzepte.
Woran wir gerade arbeiten
Finanzielle Reibung intelligent nutzen
Digitales Banking macht Ausgaben zu einfach. Ein Wisch, und das Geld ist weg. Wir entwickeln Methoden, die bewusst kleine Hürden einbauen – nicht um zu nerven, sondern um den Autopilot-Modus zu unterbrechen.
Bei Beträgen über 50 Euro könnte eine simple Frage erscheinen: "Ist das noch im Budget für diese Woche?" Klingt banal, aber dieser winzige Moment der Reflektion reduziert Impulskäufe nachweislich.
Soziale Dynamiken verstehen
Viele finanzielle Entscheidungen treffen wir nicht allein. Der Freundeskreis geht essen, Kollegen buchen gemeinsam Urlaub. Wer nein sagt, steht blöd da.
- Strategien entwickeln, um Gruppendruck zu begegnen ohne sozial isoliert zu werden
- Alternative Aktivitäten vorschlagen, die Gemeinschaft ohne hohe Kosten ermöglichen
- Ehrliche Gespräche über Geld normalisieren statt das Thema zu tabuisieren


Langfristige Perspektiven zugänglich machen
Menschen sind schlecht darin, für ihr zukünftiges Ich zu planen. Das Gehirn behandelt "Ich in 30 Jahren" fast wie eine fremde Person. Wir experimentieren mit Visualisierungen und narrativen Techniken, die diese psychologische Distanz verringern.
Eine Teilnehmerin unserer Workshops hat angefangen, ihrer Altersvorsorge einen Namen zu geben und regelmäßig Briefe an ihr zukünftiges Ich zu schreiben. Klingt esoterisch, aber für sie hat es funktioniert – nach zwei Jahren konsequenten Sparens.